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Patenschaft fürs Lesen

HNA vom 28.06.2024 - von Jürgen Dumnitz

Uslar – Wer lesen kann, dem erschließt sich die Welt. Um Kindern, die vielleicht Probleme mit dem Lesen haben zu helfen, engagieren sich inzwischen Lesementorinnen seit zehn Jahren an der Uslarer Grundschule. Ganz zur Freude von Schulleiter Lars Woppowa, der froh ist, dass sich Menschen freiwillig als Mentoren einsetzen.

Die Kinder, mit denen gelesen wird, profitieren davon, hieß es jetzt bei einem Treffen der Lesementoren zum zehnjährigen Bestehen. Als Mentorinnen oder Lesepaten engagieren sich aktuelle neben Hanna Reiche auch Heike Globisch, Sabine Houseman, Bärbel Schöfer, Gisela Ritter, Elvira Kanbach, Ruth Happel, Christina Tietze, Monika Pönitsch und Erika Sauermann. Nicht alle waren beim jüngsten Treffen dabei.

Begonnen hatte die Initiative vor zehn Jahren, als Jochen Lehmann (Northeim) als damaliger Vorsitzender des Vereins „Deutsch für Alle“ das Projekt „Mentor – Die Leselernhelfer“ an der Uslarer Grundschule vorstellte. Seither ist das fest etabliert und gehört zum gern genutzten Angebot, sagt Schulleiter Woppowa.


69 Grundschüler

Er ist überzeugt, dass nicht nur die Kinder vom Angebot profitieren, sondern auch die Schule und die Mentorinnen selbst. Bisher seien das 29 Personen gewesen. Eine davon ist Hanna Reiche, die in Uslar die Fäden seit Jahren hält. 69 Jungen und Mädchen haben die Mentorinnen – es sind aktuell nur Frauen – in den zehn Jahren begleitet, und der Bedarf sei nach wie vor da, sagt sie. Manchmal finden die Treffen in der Schule zur Verbesserung des Lesens über zwei oder sogar drei Jahre statt.

Kontaktperson ist Lehrerin Annika Maas, die voll des Lobes über die Lesepaten ist, die aktuell 14 Grundschüler betreuen. Eine Stunde ist das im Durchschnitt, und die Treffen werden stets im Schulhaus (in Klassen-, Fach- oder Leseraum) verabredet. „Wir bemühen uns, wenn wir Defizite feststellen, den Kindern Zugang zum Lesen zu ermöglichen“, sagt Schulleiter Woppowa. Die Schule habe da Möglichkeiten, darüber hinaus seien die Mentorinnen eine gute Ergänzung, um den Jungen und Mädchen mehr Lust am Lesen zu vermitteln. Das sei aber keine Form der Nachhilfe, betont er.


Bücherei hilfreich

Alle zwei Monate treffen sich die Mentorinnen, tauschen sich aus und besprechen, wer welches Kind betreut. Nicht immer passt es auf Anhieb. Mit den Kindern indes käme man schnell ins Gespräch. Manchmal reicht schon zuhören, bevor es mitunter spielerisch um die Buchstaben und Wörter gehe. Bei der Material- und Bücherauswahl ist die Schulbücherei hilfreich.

Darauf greifen alle gern zurück, finden aber auch sonst passende Werke für die Unterstützung in Sachen Lesen, etwa durch eine bereitgestellte Kinder-Zeitung des Mentor-Verlages.

Wer selbst gern Spaß am Lesen hat und sein Wissen Kindern eine Zeit lang näher bringen will, kann gern bei den Lesementoren dabei sein.


Lesekompetenz

Man müsse kein Pädagoge sein, nur Ideen und ein bisschen Kreativität haben. „Teils wachsen die Kinder einem ans Herz“, sagt Elvira Kanbach, die sich immer auf die Lesestunden mit den Grundschülern freut. Man profitiere voneinander, sagt die Seniorin.

Das bestätigt auch Heike Globisch, die Freude daran hat, wenn sie helfen kann. Alle vereint das Ziel: Die Lesekompetenz des Nachwuchses zu fördern. Voraussetzung zum Erfolg: Die Kinder müssen es wollen. Und dafür gibt es dann spezielle Urkunden für den Lese-Nachwuchs.


Infos und Kontakt: Koordinatorin Hanna Reiche, Telefon 05571/ 74 07; Grundschule Uslar (Annika Maas), Telefon 0 55 71/21 24.



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